Die Alterspsychiatrische Tagesklinik Chur (APTK Chur) ist eine ambulante Einrichtung, die schwerpunktmässig auf die Behandlung älterer Menschen ausgerichtet ist, welche unter einer psychischen Erkrankung oder Krise leiden.

Die Patienten werden in zwei verschiedenen Gruppenprogrammen behandelt. Ein Programm ist auf Menschen ausgerichtet, die unter Alzheimer oder unter einer anderen demenziellen Erkrankung leiden. Das zweite Programm bietet Behandlungsmodule für Menschen mit Erkrankungen aus dem allgemeinpsychiatrischen Bereich (Alterspsychiatrie) an.

Für die Behandlung werden verschiedene Therapieprozesse in Form von Einzel- und Gruppentherapie, Aktivierungstherapie, Vermittlung weiterführender Diagnostik, Förderung der Alltagskompetenzen, Kognitives Training, Schulung der Sinneswahrnehmung, Hilfen zum Erinnern der eigenen Identität sowie Training von Kommunikationsmethoden eingesetzt.

Die Tagesklinik entlastet und unterstützt zudem pflegende Angehörige in ihren Betreuungsaufgaben und nimmt eine beratende Funktion ein, damit der Alltag mit den erkrankten Menschen zuhause besser bewältigt werden kann.

Eine Zuweisung für die APTK Chur erfolgt über unsere Behandlungspartner, im Anschluss an die Behandlung in der Klinik, über soziale Dienste oder auf Eigeninitiative.

Die Behandlung in der Tagesklinik ist krankenkassenpflichtig. Die Abklärung mit der Krankenkasse übernehmen wir.

Die Alterspsychiatrische Tagesklinik Chur ist von Montag bis Freitag von 8.00 Uhr bis 16.15 Uhr geöffnet und bietet Platz für acht bis zehn Patienten.

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf – wir sind für Sie da.

FAQ – häufig gestellte Fragen

Wie helfen wir

Wir respektieren die Individualität und Würde eines jeden Menschen und begegnen unseren Patienten und ihren Angehörigen in der täglichen Arbeit mit Wertschätzung und Toleranz. Bei der Behandlung psychischer Krankheiten orientieren wir uns am aktuellen Stand der Wissenschaft. Dabei berücksichtigen wir die biologischen Faktoren, die psychische Verarbeitung und die Wechselbeziehung mit der sozialen Umwelt der Patienten.

Wir sind offen für klinisch wirksame komplementärmedizinische Methoden und ergänzen damit unser psychotherapeutisches Behandlungsangebot. Diese Aspekte fliessen im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung – Körper, Seele, Geist und Spiritualität – in die Behandlungsgrundsätze ein und werden von einem bereichsübergreifenden Team wahrgenommen.

Mit dem recovery-orientierten Ansatz werden Patienten in den Heilungsprozess eingebunden und das Behandlungsteam wird durch Peer-Mitarbeitende unterstützt. Die Einbindung von Angehörigen in den Behandlungsprozess ist selbstverständlich.

Ihre Behandlung und Therapie orientiert sich am gemeinsam erarbeiteten Behandlungsplan und beinhaltet eine Auswahl aus den folgenden Therapieformen:

Aktivierungstherapie fördert und unterstützt die körperlichen, geistigen und sozialen Fähigkeiten. Je nach Krankheit und vorhandenen Interessen und Möglichkeiten wird die Therapie auf Sie oder die Patientengruppe abgestimmt. Das entsprechende therapeutische Mittel wird gezielt ausgewählt: musische, kognitive, gestalterische, lebenspraktische oder gesellige Aktivitäten wie zum Beispiel gemeinsames Kochen oder kreatives Gestalten sind Teil der interprofessionellen Gesamtbehandlung.

Sie sollen Abwechslung, Kontakte und Gemeinschaft erleben und Orientierung im Sinne einer Tages- und Wochenstruktur erhalten.

Mit bestimmten und einfachen Übungen werden wiederholte Entspannungserlebnisse gefördert. Dadurch werden Krankheitssymptome wie Anspannung und Nervosität, Kreisen negativer Gedanken und Impulsivität wirksam beeinflusst.

Progressive Muskelrelaxation
Die progressive Muskelrelaxation ist das systematische Trainieren von Anspannung und Entspannung von bestimmten Muskelgruppen. Der Entspannungszustand führt zu einer nervlichen Beruhigung und Erholung, ähnlich wie sie im Schlaf erfolgt. Diese Entspannungsmethode ist besonders für nervöse, unruhige Personen geeignet und bewirkt darüber hinaus ein verbessertes Körperbewusstsein und Körpergefühl.

NADA Ohrakupunktur versteht sich als komplementäre Behandlung und ergänzt andere therapeutische Ansätze sinnvoll. Die Akupunktur erleichtert es den meisten Menschen, sich zu entspannen, zu beruhigen, sich selbst wahrzunehmen und für den Kontakt zu anderen Menschen zugänglicher zu werden.

Akupunktur kann Symptome vegetativer Störungen lindern ohne selbst wesentliche störende oder gefährliche Nebenwirkungen zu haben. Durch die Akupunktur wird besserer Schlaf und bessere Konzentrationsfähigkeiten erlangt. Die NADA reduziert Ängstlichkeit und innere Unruhe. Die Ohrakunpunktur lindert ebenso Entzugssymtome und mindert das Suchtverlangen.

Ziel der Ergotherapie ist es, der Krankheit entgegenzuwirken und Sie beim Erreichen, Verbessern sowie Erhalten grösstmöglicher Selbständigkeit in alltäglichen Verrichtungen wie Körperpflege, Essen, Fortbewegung, Kommunikation, Haushalt, Beruf, Schule und Freizeit zu unterstützen. Die Therapieschwerpunkte beinhalten das Erwerben, Trainieren und Verbessern von persönlichen Handlungsvoraussetzungen, das Anwenden und Einüben von Kompensationen und/oder Anpassen von Umgebungsfaktoren.

In einer Gruppentherapie werden Wissen zur Symptomatik der Erkrankung, die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten und die Rückfallprophylaxe strukturiert vermittelt. Das Ziel des Intensivprogrammes ist es, die Krankheit besser zu verstehen und lernen, mit ihr umzugehen. Die Aufklärung über die Entstehung Ihrer Erkrankung bildet die Grundlage für die anschliessenden Behandlungsschritte.

Wir bieten spezifische Gruppentherapien für unterschiedliche psychiatrische Krankheitsbilder an.

Das kognitive Training nach Dr. med. Franziska Stengel ist ein sozial-kommunikatives und gesundheitsorientiertes Training kognitiver Funktionen wie: Konzentration und Wahrnehmung, Informationsverarbeitung, Denken und Sprache sowie aller Gedächtnissysteme mit Hilfe von Fragestellungen und Inhalten aus dem täglichen Leben.

Das kognitive Training dauert eine Stunde und wird einmal wöchentlich in der Gruppe durchgeführt. Es geht um ein gesprächsorientiertes Training und um den gegenseitigen Austausch von Ideen. Die Lösungen werden partnerschaftlich und gemeinsam erarbeitet, wobei sich jeder beteiligt wie er möchte.

Es werden Übungen zu folgenden fünf Kategorien gemeinsam gelöst:

  1. Wort-Buchstaben-Übungen
  2. Wort-Sprach-Übungen
  3. Denk-Reproduktions-Wissens-Überlegens-Fragen
  4. Denk-Strukturierungs-Kategorisierungs-Spiele
  5. Sinneskonzert

Flyer «Kognitives Training nach Dr. med. Franziska Stengel»

Körperorientierte Therapien wie die Craniosacraltherapie, die Traditionelle Chinesische Medizin, die tiergestützte Therapie — vorwiegend mit Hunden, Teilkörpermassagen, Licht-, Phyto- (Heilpflanzen) und Orthomolekulartherapie (Mineralstoffe), Ohrakupunktur, Fussreflexzonenmassage und Wickel werden in Ihrem Behandlungsalltag als ergänzende Therapie eingesetzt.

MAKS ist eine ganzheitliche, nicht-medikamentöse Gruppenaktivierungstherapie für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen. Die Therapieform besteht aus vier Modulen, in denen verschiedene körperliche und geistige Fähigkeiten gefördert werden.

Die Abkürzung MAKS steht für die vier Module: M=(senso-)motorisch, A=alltagspraktisch, K=kognitiv, S=sozial. Der Schwierigkeitsgrad einer Therapie ist veränderbar und ausgerichtet auf Betroffene mit leichter kognitiver Beeinträchtigung (MCI) sowie leichter bis schwerer Demenz.

Flyer MAKS-Therapie für korgnitiv Beeinträchtigte

Unsere Pflegefachpersonen unterstützen Sie bei der Ausübung von Alltagstätigkeiten. Es werden gemeinsame Aktivitäten geplant und in den Tagesablauf eingebunden. Durch gezieltes, auf Sie zugeschnittenes Training, werden auf Ihren Wunsch Unsicherheiten im sozialen Verhalten trainiert. Hobbys und vorhandene Ressourcen berücksichtigen wir dabei.

Die Psychoedukation ist eine offene Krankheitsbild unspezifische Gruppe, die sich an aktuellen Themen von Ihnen orientiert. In der Gruppentherapie lernen Sie, sich in der Gruppe zu äussern, einen Standpunkt zu vertreten, andere Meinungen zuzulassen, zuzuhören, aufeinander einzugehen und Erfahrungen auszutauschen.

In dieser Gruppe werden Hintergründe zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen vermittelt. Krankheitsmodelle, Behandlungsansätze und Copingstrategien werden geschildert und durch eigene Erfahrungen der Patienten angereichert. Ziel ist, dass Sie Ihre Erkrankung besser verstehen und zu bewältigen lernen.

 

Atem- und Körpertherapie
Der Atem wird mit einfachen, wirksamen Übungen im Sitzen, Gehen oder Liegen belebt. Der Atemrhythmus wird ausgeglichen und die Atemkraft gestärkt. Dieses Verfahren dient dazu, bestimmte psychische Krankheitssymptome, wie Anspannung und Nervosität, Wahrnehmungsstörungen, muskuläre Verspannungen, Schmerzen und Müdigkeit günstig zu beeinflussen. Verschiedene Bereiche werden gestärkt: Empfindungsbewusstsein, Sammlungsvermögen, Hingabe und Achtsamkeit, die Selbstwahrnehmung von Gefühlen/Bedürfnissen, Gedanken, Bildern und Bewegungsimpulsen, Verbesserung der Tonusregulation, Verbesserung der Ausdrucks- und Kontaktfähigkeit, Stärkung der Atemkraft (Ich-Kraft) und damit das Selbstbewusstsein.

Yoga
Yoga gilt als der älteste überlieferte Erfahrungsweg, der von einem engen Zusammenhang von Körper, Seele und Geist ausgeht. Körperhaltung, Beweglichkeit und Kraft sowie auch geistige Fähigkeiten werden gestärkt. Die Prävention steht beim Yoga im Vordergrund. So haben Erfahrungen gezeigt, dass eine Stärkung des Hormon- und Nervensystems und der Verdauung bewirkt wird.

Sporttherapie
Körperliche Aktivität wirkt sich positiv auf den Körper und die Psyche aus. In der Sporttherapie wird durch ein vielseitiges Bewegungsangebot ein gesundheitlich orientiertes Verhalten gefördert und die Leistungsfähigkeit gesteigert.

Im Zentrum steht das Wiedererlangen und Fördern der Bewegungsfreude als Ressource zur Bewältigung von Belastungen und Krankheit.

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PODCAST «LEBENS-IBLICK»

Persönliche Einblicke ermöglicht die PDGR-Podcastserie «LEBENS-IBLICK». Wir schaffen für Betroffene eine Möglichkeit ihre Erfahrungen, sei es als (ehemalige) Patientin oder als Angehöriger, einem interessierten Publikum mitzuteilen und die Zuhörer an den persönlichen Erlebnissen teilhaben zu lassen.