Wenn das Pflegepersonal als Familienersatz gefragt ist
5. Dezember 2023
Bei akuter Suizidgefahr oder gefährlichem, realitätsfremdem Handeln einer Person.
Polizeinotruf Telefon 117
Sanitätsnotruf Telefon 144
Suizidgedanken?
Für Erwachsene: Telefon 143
Für Jugendliche: Telefon 147
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Wir sind 24 Stunden am Tag erreichbar.
«Walk-In»-Sprechstunden /
Ambulanter Notfall ohne Anmeldung
Klinik Waldhaus Chur / Zugang via Haupteingang
Montag bis Sonntag: 08.00 bis 20.00 Uhr
«Walk-In»-Sprechstunden / Ambulanter Notfall Klinik Waldhaus Chur
Mit «Walk-In»-Sprechstunden (Ambulanter Notfall) am Standort der Klinik Waldhaus Chur steht eine zentrale Anlaufstelle auch ohne Anmeldung zur Verfügung. Damit wird ein unkomplizierter Zugang für eine psychiatrische Hilfeleistung für Betroffene geschaffen. Zum Angebot gehört auch die Beratung von Angehörigen.
Zugang via Haupteingang Klinik Waldhaus Chur (Signalisation «Ambulanter Notfall»)
Psychiatrische Dienste Graubünden
Klinik Waldhaus
Loëstrasse 220
7000 Chur
Station Albula Klinik Waldhaus Chur
Die Klinik Waldhaus Chur verfügt über eine 24 Stunden Notfall-Aufnahme. Die Zufahrt ist auf dem Klinik-Areal mit der Bezeichnung «Notfall» signalisiert und ist mit dem Fahrzeug erreichbar.
Psychiatrische Dienste Graubünden
Klinik Waldhaus
Loëstrasse 220
7000 Chur
Ambulante Krisenintervention (AKi)
Wir bieten von Montag bis Sonntag, 08.00 bis 20.00 Uhr, für das Bündner Rheintal, entlang der Achse Maienfeld – Thusis, eine aufsuchende Behandlung und Betreuung von Patienten mit akuten psychiatrischen Krisen in der häuslichen Umgebung oder vor Ort des Geschehens an. Das Behandlungsteam ist mit einem Arzt und einer erfahrenen Dipl. Pflegefachperson HF besetzt.
Montag bis Freitag:
08.00 – 12.00 und 13.30 – 17.00 Uhr
Bei einem Notfall oder einer Krise, ausserhalb der obengenannten Zeiten, nehmen Sie mit uns unter Telefon 058 225 20 00 Kontakt auf.
Ambulante Krisenintervention im Ambulatorium für Kinder- und Jugendpsychiatrie
Während den Bürozeiten können sich Eltern, Kinder und Behandlungspartner im Ambulatorium für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Masanserstrasse 14, 7000 Chur melden.
Bei einem Notfall oder einer Krise, ausserhalb der obengenannten Zeiten, nehmen Sie mit uns unter Telefon 058 225 20 00 Kontakt auf.
5. Dezember 2023
Normal mit der Familie Weihnachten feiern ist für einige Personen alles andere als selbstverständlich. So auch in der Notfallpsychiatrie, wo Patienten und Mitarbeitende häufig nicht mitfeiern können.
Die Adventszeit und insbesondere die Weihnachtstage verbindet Alexander Rauscher mit dem Stichwort Familie. Der 31-Jährige, der sich selbst als Familienmensch bezeichnet, freut sich deshalb jeweils sehr auf diese Tage. Gerade weil für viele Menschen, mit denen Rauscher arbeitet, die Verknüpfung zwischen Weihnachten und Familie ebenfalls gross ist, ist diese Zeit des Jahres für ihn und sein Team eine herausfordernde. Er ist nämlich Stationsleiter der Notfallstation Albula der Psychiatrischen Dienste Graubünden in Chur. Eine Station, in der Menschen aus ganz Graubünden und darüber hinaus in Krisensituation hinkommen. Professionelle Unterstützung erhalten hier Menschen mit akuten psychischen Erkrankungen oder akuten Lebenskrisen.
Das bedeutet auch, dass diese Personen über Weihnachten häufig nicht einfach nach Hause zu ihrer Familie können, «auch wenn es immer unser Ziel ist, die Patientinnen und Patienten so zu unterstützen, dass sie möglichst schnell aus der Krise kommen und verlegt oder im besten Fall gar aus der Psychiatrie austreten können», so der Stationsleiter.
Deshalb herrsche in der Advents- und Weihnachtszeit eine besondere Stimmung. «Unsere schwierige Aufgabe ist es gerade in dieser Zeit, ein Familienersatz für die Patientinnen und Patienten zu sein.» Die Pflegefachkräfte würden deshalb versuchen, rund um die Weihnachtstage ein möglichst schönes Umfeld zu schaffen.
Trotz allem besinnliche Stimmung
Gemäss Rauscher versucht das Pflegepersonal, möglichst viel mit den Patientinnen und Patienten zusammen zu sein – auch in grösseren Gruppen. So gebe es beispielsweise Aktivitäten wie Weihnachtsgebäck backen, Gedichte lesen oder einen Weihnachtsfilm zusammen schauen. Ausserdem wird auf der Station so normal Weihnachten gefeiert wie nur irgendwie möglich. Das Pflegepersonal stellt eine Weihnachtsbescherung in einer grösseren Gruppe und inklusive Weihnachtsbaum und Geschenken auf die Beine. «Ausserdem haben wir eine tolle Küche, die uns jedes Jahr ein spezielles Menü zaubert», so der Stationsleiter.
Weihnachtsfeier am Mittag
Eben weil die Advents- und Weihnachtszeit eine herausfordernde Zeit ist, kann man im Pflegebereich gemäss Rauscher keine Kompromisse eingehen. Die Dienste würden auch an den Weihnachtstagen normal besetzt. «Dies auch, weil wir als Notfallstation gewisse Sicherheitsstandards einhalten müssen.» Mindestens elf Mitarbeitende seien an einem Tag im Einsatz. Alleine bei der Bescherung, der bei einer vollen Station bis zu 26 Patientinnen und Patienten beiwohnen könnten, seien neun Pflegekräfte dabei. Aus diesem Grund findet diese Bescherung mittags statt, da dann mit den verschiedenen Diensten am meisten Mitarbeitende da sind.
Weihnachten oder Silvester frei
Die logische Folge der geschilderten Gegebenheiten ist, dass ein Grossteil des Pflegepersonals über die Feiertage nicht frei machen kann. «Wenn man sich für den Pflegeberuf entschieden hat, weiss man, dass man über die Feiertage auch arbeiten muss.» Dennoch sei es schon immer speziell, da es ansonsten für viele normal sei, mit der Familie normal Weihnachten zu feiern, «bei uns geht das halt je nach Dienst nicht». Laut dem 31-Jährigen arbeitet das Personal entweder an Weihnachten oder aber an Silvester. Er habe in diesem Jahr das Glück, an Silvester zu arbeiten. «In anderen Jahren, wo ich an Weihnachten gearbeitet habe, habe ich beispielsweise Videotelefonie genutzt, um dennoch ein wenig mit der Familie feiern zu können», erzählt der Deutsche, der rund vier Stunden von der Familie weg wohnt.
«Weil wir aber ein sehr gutes Team haben, ist es trotz der herausfordernden Zeit auch schön. Wir wichteln beispielsweise und machen so einander eine Freude», führt der Stationsleiter aus. Negative Gefühle verbindet er deshalb auch aus beruflicher Sicht nicht mit der Advents- und Weihnachtszeit. Und: «Schwierige Situationen gibt es auf einer psychiatrischen Notfallstation immer, allerdings beeindrucken mich gerade Anlässe wie die gemeinsame Weihnachtsfeier mit Patientinnen und Patienten, wo so fast eine Normalität in der Station Einzug hält.»